Die Liste

Dienstag, 29. Januar 2013

Ein plötzlicher Todesfall Rezension

J.K.Rowlings "erstes Buch für Erwachsene". So wird es groß beworben, aber nur, weil ein Buch von der Erschafferin des Harry Potter Universums stammt, muss es ja nicht auch gut sein, oder?
 
Deutsche Ausgabe
Titel: Ein plötzlicher Todesfall
Originaltitel: The Casual Vacancy
Autor: J.K.Rowling
Erschienen: September 2012
Verlag: Carlsen
Länge: 576 Seiten
Preis: 24,90€ Hardcover / 14,99€ Kindle Edition




>>Als Barry Fairbrother mit Anfang vierzig plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Kleinstadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und friedliches Idyll, dem Aufregung fremd ist. Doch der Schein trügt. Hinter der malerischen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Krieg zwischen arm und reich, zwischen Kindern und ihren Eltern, zwischen Frauen und ihren Ehemännern, zwischen Lehrern und Schülern. Und dass Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat. Wer wird als Sieger aus der Wahl hervorgehen – einer Wahl, die voller Leidenschaft, Doppelzüngigkeit und unerwarteter Offenbarungen steckt?<<

Ich habe es über Weihnachten gelesen (also auch schon ein bisschen her) und ging wirklich skeptisch an die Sache heran, besonders, weil ich schon einige schlechte Kritiken gelesen habe. Allerdings habe ich etwas gemacht, was viele andere Leser wohl nicht konnten: ich habe den Harry Potter Stempel der Autorin ignoriert. Ja, Rowling hat eines der erfolgreichsten Bücher aller Zeiten geschrieben, aber deswegen kann sie doch durchaus noch andere Dinge. In jeder Kritik habe ich dasselbe gelesen: "..., was man aus Harry Potter kannte...", "... was einem an Harry Potter gefallen hat...", "...nicht wie in Harry Potter..." blablabla.
Ähm,ja. Das ist ja hier auch nicht 'Harry Potter und die Midlifecrisis', sondern ein völlig anderes Buch. Andere Charaktere, andere Welt, anderes Genre, andere Zielgruppe und dementsprechend auch ein anderer Stil!



Was nicht heißen soll, dass ich dieses Buch über den grünen Klee loben möchte, nein.
Auch mir hat einiges übel aufgestoßen. Es gibt, wenn ich mich nicht irre, 34 Charaktere und fast jeder darf mal Protagonist spielen. Ganz recht. Vierundscheißdreißig! Das ist verwirrend! Ich habe wirklich sehr lange gebraucht, um an jeder Stelle zu wissen, wer gerade die Geschichte erzählt. Normalerweise mag ich verschiedene Perspektiven, aber man kann's auch übertreiben. Gewaltig.
Gibt es in der Welt eigentlich keine zumindest einigermaßen glückliche Familie? Wenn man diesem Buch glauben kann, dann nicht. Entweder sind die Eltern gestört oder die Kinder oder beides. Da haben wir z.B. den cholerischen Vater, der seine Familie prügelt. Irgendwie Standard. Dann die Ärztin, die ihre Tochter dermaßen unter Druck setzt, dass diese sich selbst verletzt. Der Vater, dessen Psychose ihm Wahnvorstellungen verursacht und der passend dazu einen Sohn mit eindeutig psychopatischen Neigungen hat. Dann die alternde Mutter, die ihre Jugend zurückwill und sich deswegen Hals über Kopf in eine Obsession über eine Boyband stürzt. Ihre Schwiegermutter ist dermaßen aufmerksamkeitsgeil, dass sie sogar ihren Mann umbringen würde, nur um Mitleid zu bekommen. Das Mädchen, dessen Mutter ein Junky ist usw. usw.
Und das sind nur ein paar! Es gibt einfach keine normale Familie da. Was zur Hölle! Damit mein ich nicht mal, dass es eine perfekte Familie geben sollte, sowas gibt es nicht. Aber es kann mir doch keiner erzählen, dass ständig jemand präsuizidal sein sollte...
Zu letzt muss ich den Kritikern dann doch in einer Sache zustimmen. Sie hätte es ruhig kürzen können, denn viele Strecken ziehen sich unendlich hin...

Schlecht fand ich es trotzdem nicht! Deswegen gibt's:

   / 5
Weniger wäre mehr gewesen...

Mittwoch, 2. Januar 2013

Restaurant Review: China City Berlin

Ein tolles Restaurant, das seinen einfallslosen Namen wirklich nicht verdient.
Im Herzen Berlins, in der Leipziger Str.46 findet man ein relativ großes, aber düsteres und kitschig dekoriertes Chinarestaurant, dessen Name China City mehr an einen Imbiss erinnert, als an ein gutes Restaurant.
Und hier darf man sich nicht täuschen lassen!! Man muss über die schlechte Beleuchtung hinwegsehen, ebenso über den großen goldenen Buddha direkt am Eingang und das Aquarium mitten im Raum (im Ernst jetzt, wieso ist das da?). Auf den zweiten Blick fällt einem dann vielleicht auf, dass China City immer gut besucht ist und das hat seinen Grund.
In den Bildern findet ihr noch den alten Link zu diesem Blog, den ich ja schon vor einer Weile umbenannt habe. Vielleicht tausche ich wieder zurück oder ich lasse einfach das mit den Links in den Bildern... mal schaun.

 
 
Die Karte ist wirklich riesig, was für mich immer eine Schwierigkeit darstellt, weil ich das Ausdruck "Qual der Wahl" sehr ernst nehme. Ich kann mich nie entscheiden! Wenn ich den Stoffwechsel eines vierzehnjährigen Jungens hätte, würde ich vermutlich die halbe Karte bestellen, aber so muss ich dabei bleiben, dass meine Begleiter und ich alle zumindest etwas anderes bestellen.


In diesem Beitrag beziehe ich mich auf 6 Gerichte (3 Vorspeisen + 3 Hauptgerichte), die ich am 09.November 2012 probiert habe. Ich war in der Vergangenheit schon des Öfteren da, habe aber leider keine Bilder gemacht und werde auch in Zukunft dort Essen gehen und dann die Gelegenheit nutzen, um neue Fotos zu posten.

 
Diesen hübschen kleinen Cocktail gibt's meistens gratis dazu. Ich weiß nicht genau, was drin ist, aber ich vermute Orangensaft und etwas Blaues. Nach Alkohol schmeckt es kaum, ist aber wohl ein Schuss drin.
Die Getränke an sich sind relativ teuer - eine 0,4l Apfelschorte kostet 3,50€. Das geht noch, aber günstig ist es nicht. Wer etwas Schwarfes bestellt, lässt hier das ganze Geld.
 
911: Eingelegtes Gemüse nach Sichuan-Art (3,20€)
D12 Shao Mei (3,50€) und im Hintergrund D1 Guo Tie (3,90€)
 
Die Vorspeisen sind für uns eigentlich obligatorisch. Das Gemüse ist leicht scharf und sauer eingelegt, es werden ganze Knoblauchzehen verwendet, die man dann auch im Essen findet. Auch Chilistücke liegen mit dabei, hier muss man also aufpassen! Begeht nicht den Fehler und esst es! Ansonsten ist es schön knackig und lecker.
Beim Dim Sum bin ich etwas voreingenommen - ich liebe jegliche Form von Teigtaschen!!! Guo Tie sind normale Potstickers, die im japanischen Gyouza heißen. Ich habe noch niemanden getroffen, der sie nicht mochte - außer vielleicht Vegetarier, denn es ist Schweinefleisch drin. In den Shao Mei sind Wasserkastanien und ebenfalls Schwein. Leider werden in den meisten Restaurant Shrimps in die Dumblings gepackt, wodurch ich mich auf ein paar wenige beschränken muss.
 

737: Ente kross nach Xiang-Su Art mit Enten-Sauce (12,50€)

Das bislang einzige Gericht, das ich wirklich nicht mochte. Die Ente ist zwar trocken, aber es ist alles trocken! Da bringt auch die Enten-Sauce nix. Wirklich nur als Beilage für einen Tisch...

755: Schweinefleisch nach Bauernart (13,00 €)


34: Schweinefleisch, gegrillt (8,50€)
 
Das Fleisch nach Bauernart hatte 3 Peperoni als Zeichen für extreme Schärfe. Normalerweise ist das in Deutschland nur eine nette Nuance von dem, was man in China bekäme.
In China City muss man sich wirklich an diese Angaben. 3 Peperoni sind WIRKLICH scharf! Ich persönlich bin kein guter scharf Esser (ist zwar lecker, aber ich krieg's nicht hin), meine Eltern hingegen schon. Wir waren bereits in China und haben dort sehr scharfe Gerichte gegessen und ich kann euch sagen, dass ich keinen Unterschied wahrnehmen konnte. Meine Lippen haben nur ein Stück des Fleisches berüht und sofort musste ich es wieder ausspucken (oh, wie appetitlich) und fühlte ein Brennen. Nehmt es Ernst!

China City ist ziemlich authentisch. Man kann hier auch Spezialitäten wie Entenfüße, tausendjährige Eier, Quallen oder die ein oder andere Innerei kosten. Wer mag...

Zum Abschluss noch ein Wort zum Service. Wie in fast jedem Chinarestaurant, gibt es unzählige Arbeitskräfte, sie sich abwechseln und austauschen. Da die aber alle nett sind, ist es kein Problem.

Der obrige Eintrag ist schon seit einer ganzen Weile fertig. Am 2. Weihnachtsfeiertag war ich wieder in Chinacity und konnte noch mehr Bilder machen.

vorn 915: Kaisergemüse sauer-scharf (4,50€)  ; hinten 11 Minifrühlingsrollen (2,70€)
81: Nasi-Goreng (8,00€) Ich konnt's wegen meiner Allergie gegen Schrimps nicht probieren, mir wurde aber gesagt, dass es relativ trocken gewesen sein soll.
91: Bami Goreng (8,20)
774: Jia Chang To-Fu mit Schweinefleisch und Morcheln (11,00)
42: Sukiyaki (9,30€) Sukiyaki ist eigentlich japanisch und auch eigentlich absolut anders, bis auf die Tatsache, dass ebenfalls Rind verwendet wird. Ist mir aber egal, lecker ist es nämlich!
35: Schweinefleisch doppelt gebacken mit chinesischem Gemüse (9.20€)