Die Liste

Sonntag, 24. Februar 2013

Engelsfors Trilogie: Feuer Rezension

Ich hab soeben den zweiten Band der Engelsfors Trilogie beendet - noch nicht mal einen Monat alt und schon rezensiert, so muss das laufen!

Deutsche Ausgabe
Titel: Feuer
Originaltitel: Eld
Autor: Sara B. Elfgren & Mats Strandberg
Erschienen: 01. Februar 2013
Verlag: Dressler
Länge: 727 Seiten
Preis: 19,99€ gebundene Ausgabe / 18,99€ Kindle-Edition (was sollen diese absolut unrealistischen Preise für einen Download?!)



"Ich vermisse dich. Es hört nicht auf. Es tut nur manchmal ein bisschen weniger weh. Hätten wir nur unsere Geheimnisse miteinander geteilt, dann wäre vielleicht alles ganz anders gekommen. Dann würdest du vielleicht noch leben.
Irgendwie bin ich froh, dass du nicht mit ansehen musst, was in Engelsfors passiert. Die Zahl unserer Feinde ist größer denn je und die Zeit drängt."

Das ist der Klappentext und der Auszug eines Briefs von Linnéa an Elias, der seit nunmehr einem Jahr tot ist. Wenn ihr meine Rezension zum ersten Teil der Trilogie nicht gelesen habt, solltet ihr das jetzt nachholen, denn ich werde Namen verwenden und Grundwissen voraussetzen.

Die fünf Auserwählten müssen sich einer ganz neuen Bedrohung stellen - oder eigentlich sind es sogar drei. Zum einen wäre da die obligatorische Apokalypse, die es abzuwenden gilt. Außerdem ist der sogenannte Rat nicht bereit, Anna-Karins Magiemissbrauch zu verzeihen. Eine Verhandlung steht an und jede der Auserwählten weiß, dass die Angehörigen des Rats keinen Spaß verstehen.
Drittens hat eine unheimliche Macht von ganz Engelsfors Besitz ergriffen, die noch viel gruseliger scheint, als alle Dämonen - denn sie scheint ganz und gar unmagsich zu sein. Engelsfors verwandelt sich in das Hauptquartier einer Sekte, des sogenannten Vereins eines Positiven Engelsfors, geleitet von niemand geringerem als Elias' Mutter.
Die Auserwählten stehen am Abgrund. Linnéa droht, aus ihrer Wohnung zu fliegen und im Heim zu landen, die Ehe von Minoos Eltern zerbricht, Vanessa muss feststellen, dass Wille ihr untreu war, Anna-Karin kämpft damit, mit ihrer depressiven Mutter allein zu sein und Ida wechselt zum ersten Mal in ihrem Leben von der Folterer- in die Opferrolle. Und mit all dem lässt Nicolaus sie allein und verlässt Hals über Kopf die Stadt. Wie soll das nur ausgehen?

Tja. Das wüsste ich verdammt noch mal auch gern!! Ich habe dieses Buch in 3 Tagen (in Worten: Drei) verschlungen! Es ist so spannend, dass man es einfach nicht aus der Hand legen kann oder möchte. Das ganze Buch über werden Andeutungen gemacht, was in der Zukunft passieren wird und dann kommen Stellen, bei denen man sich SICHER ist, dass es nun passiert und nichts! Dafür kommt es dann später, wenn man gar nicht damit rechnet. Winzige Details, die völlig unwichtig erscheinen, werden später in die Geschichte eingewebt und sind unverzichtbar für die Handlung.
Der Stil ist flüssig, aber ändert sich immer leicht von Mädchen zu Mädchen, was die Charaktere ungeheuer lebendig macht. Es gibt z.B. Worte, die Vanessa oder Linnéa benutzen, die man jedoch nie bei Minoo lesen wird. Andersherum sind klare, logische Gedankengänge einzig und allein Minoos Spezialität.
Ich fasse es nicht, dass ich jetzt ein ganzes Jahr auf das Finale warten muss.


     
Lest diese Trilogie, lest sie!

Ich hoffe, dieses Autorenduo wird auch nach der Engelsforstrilogie weiter gemeinsam Bücher schreiben, sie beweisen enormes Talent.

Donnerstag, 21. Februar 2013

Wenn er kommt, dann laufen wir Rezension

Ich frage mich manchmal wirklich, wen man eigentlich bezahlt, um gute englische Titel in der deutschen Übersetzung so dermaßen zu verhunzen. Gibt's dafür einen extra Beruf? Oder machen das die Übersetzer gleich mit? Wie kommt man bitte von "Dark Angel" auf "Wenn er kommt, dann laufen wir"? Es ist mir ein Rätsel

Deutsche Ausgabe
Titel: Wenn er kommt, dann laufen wir
Originaltitel: Dark Angel
Autor: David Klass
Erschienen: Juni 2006
Verlag: Arena
Länge: 325 Seiten
Preis: Taschenbuch 7,99€ / Hardcover 13,95€
 
 
"Fünfeinhalb Jahre lang haben Jeff und seine Eltern sich in dem ruhigen kleinen Küstenstädtchen mühsam ein neues Leben aufgebaut - fünfeinhalb Jahre, die Jeffs Bruder Troy im Gefängnis verbracht hat. Jetzt taucht er wieder auf, ein begnadigter Mörder, dem die Eltern eine zweite Chance geben wollen. Nur Jeff glaubt keine Sekunde an den bekehrten Sünder. Ein einziger beunruhigender Blick in die Augen des verhassten Bruders sagt ihm, dass es nur eine Frage der Zeit sein kann, bis Troy erneut etwas Furchtbares tun wird - etwas, das sie alle endgültig vernichten würde. Mit wachsender Verzweiflung sieht Jeff zu, wie das dunkle Geheimnis ihn von Eltern und Freunden isoliert, während sich Troy Zug um Zug ihr Vertrauen erschleicht ... Dann verschwindet ein Mitschüler unter gewaltsamen Umständen und der Alptraum von einst kehrt zurück: die Verdächtigungen in der Nachbarschaft, das Spießrutenlaufen in der Schule, tätliche Angriffe auf die Familie. Und die schreckliche Gewissheit darüber, was Troy getan hat - und was noch kommen wird! Jeff beschließt, dem Bösen ein Ende zu machen ..."

Dieses Buch wurde von einem Amerikaner geschrieben - weder Titel noch Autorenname machen es deutlich, der Schreibstil allerdings schon. Die Cliquenbildung in der Schule, die Selbstgefälligkeit, mit der der Protagonist über gut und böse entscheidet und die allgegenwärtige Religiösität schreien geradezu 'amerikanisch'. Eigentlich erstaunlich, dass der im Buch zelebrierte Sport Fußball und nicht Football ist.
Der Roman beschäftigt sich durchgängig mit der Frage, ob es gut und böse gibt - bzw. gibt es von Grund auf böse Menschen? Man wird zwar nicht brutal mit der Nase auf die Antwort gestoßen, aber der allgemeine Klang lässt keinen Zweifel an der Schlussfolgerung des Autors. Ja, es gibt Menschen, die böse geboren werden und sich niemals ändern können. Eine, wie ich finde, gefährliche Botschaft, noch dazu unwissenschaftlich. Dass die Charaktere nicht am Laufenden Band nach der Todesstrafe schreien, wundert dann sogar, denn es würde perfekt ins Gesamtbild passen.
Die Story an sich ist spannend geschrieben, wenn auch vorhersehbar. Da kann man nicht viel meckern.

 / 5

Ich habe übrigens gelesen, dass dieses Buch in einigen Schulen gelesen wird. Warum zur Hölle?! Gibt es nichts besseres zum Thema gut und böse? Okay, Schuld und Sühne, welches hier das ideale Beispiel wäre, ist zu viel für eine Horde 14jähriger, das seh ich ein. Aber wie wär's denn mit dem Herrn der Fliegen oder ... was weiß ich ... irgendwas anderes eben! Das erinnert mich an meine Schulzeit, wo wir ein qualitativ hochwertiges Buch mit dem Titel "Pigman" lesen durften.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Eisseele Rezension

Wenn ich mich nicht irre, ist dies das erste deutsche Buch, das ich rezensiere. Ich weiß nicht warum, aber ich lese selten deutsche Autoren, meistens mag ich sie auch nicht - mit deutschen Filmen ist es dasselbe. Trotzdem habe ich dieses Buch von Birgit Schlieper ausgeliehen und auch sehr schnell gelesen.

Deutsche Ausgabe
Titel: Eisseele
Originaltitel: Eisseele
Autor: Birgit Shlieper
Erschienen: 23. April 2012
Verlag: cbt
Länge: 348 Seiten
Preis: Taschenbuch 9,99€


>>Sie holt tief Luft.
"Du möchtest gern, dass ich Angst vor dir habe, oder? Das würde dir richtig gut gefallen."
Er grinst. "Nein. Du musst keine Angst haben. Du nicht."
Zoe braucht die Gemeinheiten. Wenn ihr Kopf dröhnt vor Schuldgefühlen, dann teilt sie aus: Bringt Kinder in gefährliche Situationen. Zerstört Ehen mit anonymen Anrufen. Doch dann lernt sie jemanden kennen, der noch viel tougher ist als sie: Carl. Dieser neue Mitschüler hält die wahren Herausforderungen parat. Und Zoe macht mit. Sie will ihm gefallen – ihm ebenbürtig sein. Aber erst als Zoes Leben auseinanderfällt – ihre Eltern, ihre Freundinnen sowie ihr bester Kumpel sich von ihr abwenden – merkt Zoe, dass Carl nie daran gedacht hat, ihr Freund zu sein. Carl will sie benutzen.<<

Dieses Buch nennt sich Thriller. Ist es aber nicht. Das ist auch gar nicht böse gemeint, aber die Bezeichnung hat das Buch einfach nicht verdient. Es ist durchaus spannend, aber zu einem Thriller gehört mehr.
Ich würde Eisseele als psychologische Studie in Romanform bezeichnen - aber dafür gibt's in der Buchhandlung einfach kein Regal.
Zoe (übrigens nicht das erste Mal, dass mir dieser Name in einem deutschen Roman über den Weg läuft, gibt es in Deutschland wirklich Eltern, die ihre Kinder so nennen?) ist fünfzehn und von Schuldgefühlen zerfressen, denn sie fühlt sich für die Behinderung ihrer kleinen Schwester verantwortlich. Um nicht immer einzustecken zu müssen, fängt sie an auszuteilen und lässt andere leiden, nur dann geht es ihr gut. Dabei ist sie allerdings gar nicht so gefühllos und kalt, wie sie es gerne hätte.
Okay, ich mag dieses Buch so... einigermaßen? Ist das eine annehmbare Einschätzung?
Ich kann Zoe absolut verstehen und jeder, der sich schon mal mit der eigenen Seele vertraut machen musste, kann es wohl auch. Aaaaaber, was ich nicht verstehe: da ist dieses wirklich sehr kluge Mädchen, fast schon eine junge Frau und sie fällt auf den erstbesten Typen rein, der auftaucht. Jaja, schon klar, Teenager Verliebtheit und so, aber das ist es ja ... sie fühlt nicht wirklich etwas für ihn... schon merkwürdig. Und obwohl groß geschrieben steht, dass Carl sie benutzen will, gibt es ständig Andeutungen, dass er sie ja doch mag und für sich will. Das ist verwirrend!
Außerdem versucht die Autorin, den Schreibstil jung klingen zu lassen - wie ein Teenager eben redet. Der Versuch geht gar nicht mal daneben, wie bei so vielen anderen, mich hat es trotzdem genervt.

 /5


Ich kann übrigens nicht verstehen, wieso das Cover überall so grell pink abgebildet ist. Ich habe das Buch hier vor mir und es ist eindeutig rot!

Montag, 11. Februar 2013

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen Rezension

Ein interessanter Titel, ein schöner Einband, ein Hauch von Magie in der Luft. Klingt nach der Mischung eines perfekten Romans. Ali Shaws Debut war ein Überraschungserfolg, der direkt in 18 verschiedene Sprachen übersetzt wurde.

Deutsche Ausgabe
Titel: Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
Originaltitel: The Girl With Glass Feet
Autor: Ali Shaw
Erschienen: 9. Januar 2012
Verlag: Script5
Länge: 400 Seiten
Preis: Hardcover 19,95€
 
 
"Die Begegnung mit ihm war wie eine Kollision gewesen und sie hatte gewusst, dass sie ihr Leben lang genau danach gesucht hatte: mit solcher Wucht mit einem anderen Menschen zusammenzuprallen, dass sie für einen Moment mit ihm verschmolz.
Eine karge, zauberhafte Inselgruppe voller wundersamer Bewohner - hierher kommt Ida zurück, um Antworten zu finden. Denn eine mysteriöse Veränderung geht mit ihr vor: Sie verwandelt sich zu Glas. Doch was Ida stattdessen findet, hier auf St. Hauda's Land, ist die große Liebe."

Aaaach.... Aaaach.... Ich kann mich nicht entscheiden! Es geht einfach nicht! Auf der einen Seite finde ich dieses Buch sehr schön, der Schreibstil ist so weich, dass man sich getragen fühlt und endlich sind es mal keine Teenager! Auf der anderen Seite hab ich mich an manchen Stellen so dermaßen gelangweilt, dass ich einen ganzen Monat gebraucht habe, um dieses Buch zu beenden. Zwischendrin hab ich ein halbes Dutzend andere Bücher gelesen.
Die zwei Protagonisten sind Midas und Ida. Midas ist ein schüchterner Fotograf, der unter einem Vaterkomplex leidet und mit Menschen nicht zurecht kommt. Ida ist das genaue Gegenteil, sie liebt Action, Reisen und Party. Doch damit ist es vorbei, denn sie verwandelt sich zu Glas - ihre Füße hat sie schon an das leblose Element verloren.
Die Charaktere sind realistisch und auch ihre emotionale Entwicklung absolut nachvollziehbar. Ich habe keine Sekunde an einer der Handlungen gezweifelt.
Das klingt alles nach dem Stoff, aus dem Träume gemacht sind und trotzdem konnte mich das Buch bis zu den letzten 150 Seiten nicht packen. Ich weiß nicht warum, vermutlich Geschmackssacke...
Ich glaube, mein Problem waren die Nebenstränge, die zwar interessant, aber nicht wichtig waren. Z.B. Carl, der in Idas Mutter verliebt war oder Henry Fuwa, der in Midas Mutter verliebt war und jetzt geflügelte Rinder (?!) züchtet, die zwar herzallerliebst, aber absolut belanglos sind. Außerdem die Rückblenden zu Midas' Vater, der schon lange tot ist... Es ist einfach zu viel des Guten...

   / 5

Weniger ist manchmal mehr, beidem hätte ich mir so gewünscht, dieses Buch lieben zu lernen, weil es so viel Potenzial hat.

Sonntag, 10. Februar 2013

Gone - Verloren Rezension

Dieses Buch wollte ich schon lange lesen und dass es in der Bibliothek ständig ausgeliehen war, hat mich noch neugieriger gemacht! Dass ich es eines Tages dort vorgefunden habe, muss großes Glück gewesen sein! Die Reihe von Michael Grant ist dem Anschein nach sehr beliebt ... und ich mochte es auch so sehr, dass ich mir die ersten zwei Bände direkt gekauft habe. Der dritte ist nirgends erhältlich (oder nur zu völlig unrealistischen Preisen), aber ich hoffe, dass sich das bald ändert und ich ihn gebraucht kaufen kann. Oder zumindest in der Bibliothek finde, dass ich ihn erstmal lesen und dann mit dem vierten weitermachen kann...
 
Deutsche Ausgabe
Titel: Gone - Verloren
Originaltitel: Gone
Autor: Michael Grant
Erschienen: 1. Januar 2010
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Länge: 512
Preis: Taschenbuch 9,99€ / Kindle Edition 6,99€ / Harcover nur gebraucht




"Ein schrecklicher Unfall. Ein tödlicher Countdown. Ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt.
Sam ist auf der Flucht. Gewalt und Chaos regieren in Perdido Beach, seit alle Erwachsenen wie vom Erdboden verschwunden sind. Es tobt ein Kampf ums Überleben. Zu seinem Entsetzen muss Sam feststellen, dass es kein Entrinnen gibt: Eine unüberwindbare Barriere umschließt die Stadt..."

Okay, Sam ist nicht wirklich auf der Flucht. Vielleicht vor sich selbst und der Verantwortung, aber nicht so, wie es im Klappentext angedeutet wird.
Im Vergleich zu den anderen Büchern (angefangen beim zweiten) herrscht auch noch nicht wirklich viel Gewalt. Ich meine, das sind Kinder, okay? Nicht, dass es nicht unumgänglich zu Anarchie kommen wird, aber nicht im ersten Buch.
Also... alle, die fünfzehn und älter sind, verschwinden und einige Kinder bekommen Superkräfte. Wieso, weshalb, warum? Das weiß niemand so genau und auch der Leser wird vermutlich bis zum Schluss der gesamten Reihe im Dunkeln gelassen und nur mit Bröckchen gefüttert. Ich habe nun die ersten zwei Bände gelesen und ich weiß es immer noch nicht eindeutig.
Jaaa, für micht gibt es nicht viel zu meckern. Ich mag die Charaktere und die Story. Es ist vielleicht ein wenig brutal, dafür, dass sie alle maximal vierzehn sind, aber ich nehme an, das ist die Tendenz in der aktuellen Literatur.
Im ersten Teil halten die Kinder von Perdido Beach noch wunderbar zusammen, was schlicht und ergreifend daran liegt, dass sie einen gemeinsamen Feind haben - die Coates-Akademie.
Es gibt die verschiedensten Charaktere: Anführer, Treue, Psychopathen, Egoisten, Hinterlistige, Genies, Selbstlose, Kämpfer, Kranke usw. Jeder kann jemanden finden, mit dem er sich identifizieren möchte und den er durch das Buch begleitet. Wenn man Pech hat, sucht man sich jedoch einen aus, der ziemlich bald stirbt, was leider viel zu oft vorkommt.

Trotzdem mag ich dieses Buch total!!

 
Volle Punktzahl!


Ich glaube, Michael Grant hat sich von dem Buch "Der Herr der Fliegen" inspirieren lassen, das eine ähnliche Thematik hat, aber schon sehr viel älter ist.

Übrigens bin ich sehr glücklich über die deutschen Cover, die im Vergleich zu den amerikanischen doch ganz schön was hermachen:

 
Findet ihr nicht auch, dass das Cover ganz oben da viel besser ist?

Samstag, 9. Februar 2013

Wüstenblume Rezension

Vor ein paar Wochen habe ich das Buch "Nomadentochter" rezensiert, das ebenfalls aus Waris Diries Feder stammt. Es war der Nachfolgeroman zu Wüstenblume, das Buch, das 1998 mit dem Tabuthema der Weiblichen Genitalverstümmelung brach. Natürlich musste ich es lesen, nachdem ich auch Nomadentochter gelesen hatte und mir bereits den Film zu Wüstenblume angesehen habe.

Deutsche Ausgabe
Titel: Wüstenblume
Originaltitel: Desert Flower
Autor: Waris Dirie (mit Cathleen Miller)
Erschienen: 1998
Verlag: Knaur
Länge: 375 Seiten
Preis: Taschenbuch 9,99€



"Ihe Geschichte hat Millionen bewegt.
Vom Nomadenmädchen zum internationalen Top-Model - Waris Diries Leben gleicht einem Traum. Und einem Alptraum: Denn als kleines Mädchen wurde sie Opfer eines grausamen Rituals. In diesem Buch berichtet sie von dem schrecklichen Unrecht, das ihr widerfahren ist."

Es kann wirklich niemand behauptet, dass er die Geschichte von Waris nicht unglaublich findet. Das geht einfach nicht!!
Waris kommt aus Somalia, einem der ärmsten Länder der Welt. Als sie 13 ist, will ihr Vater sie an einen viel älteren Mann verheiraten, daraufhin läuft sie fort und schleppt sich allein, ohne Proviant, sogar ohne Schuhe durch die somalische Wüste in die Hauptstadt Mogadischu. Von dort aus kommt sie schließlich nach London, wo sie später von einem Fotografen entdeckt wird. Ihr schicksalsträchtiger Weg ist damit noch nicht beendet, aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Ich habe die Ausgabe von 2009 gelesen, die entstanden ist, kurz nachdem der Film veröffentlicht wurde. Es gibt ein Vorwort von Waris Dirie, in dem sie die letzten 10 Jahre zusammenfasst und ihre Hoffnung in Barack Obama ausdrückt. Am Ende gibt es noch zwei Zeitschriftenartikel, der eine ist ein Interview, der andere stellt Waris als zerbrechende Frau mit einem Drang zu brutalen Männern dar. Ich habe nichts gegen die zweite Seite der Medaille, aber der Schreibstil des Artikel stinkt schon ein weing nach Skandalfischerei. Natürlich könnte ich mich irren, wer weiß.

    

Wüstenblume ist meiner Meinung nach ein sehr gutes Buch, eine tolle Biografie, die auch Leute erreicht, die sonst wenig bis gar nicht über Afrika nachdenken.

Samstag, 2. Februar 2013

Congo Rezension

Uuuund das nächste Werk von Michael Crichton. Diesmal gehen wir ein ganzes Stück zurück in der Zeit, nämlich ins Jahr 1979 (weit vor meiner Zeit...) und beschäftigen uns mit Computertechnologie und Gorillas. Wie? Das geht in einem Buch? Klar, ist ja schließlich Crichton!




Deutsche Ausgabe
Titel: Congo
Originaltitel: Congo
Autor: Michael Crichton
Erschienen: 1995
Verlag: Droemer Knaur
Länge: 351 Seiten
Preis: nur noch gebraucht erhältlich
 
 

"In der Datenzentrale der Earth Resources Technology Services (E.R.T.S.) in Houston, Texas, wartet Dr. Karen Ross auf die routinemäßige Telekommunikation mit einem Team aus dem menschenleeren Nordosten Zaires, das dort nach speziellen, industriell noch nicht herstellbaren Diamanten sucht. Doch die Kongo-Expedition meldet sich nicht. Über Satellit bietet sich Karen Ross ein entsetzliches Bild: brennende Zelte, Leichen - und ein unheimliches schwarzes Wesen, das die Kamera zerschmettert. Dann reißt die Verbindung ab. Die nächste Expedition leitet Karen Ross selbst und macht bald eine aufsehenerregnde Entdeckung: graue Gorillas, die offenbar über eine hochentwickelte Intelligenz verfügen!"

Ich stelle fest, dass Michael Crichton in seinen frühreren Werken noch nicht ganz so viel Zeit und Platz darauf verwendet hat, eine wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben. Natürlich gibt es auch in Congo reichlich Hintergrundwissen, aber das Verhältnis ist hier weitaus besser als beispielsweise in Prey. Der Gegensatz der beiden Themen ist auch super. Ich persönlich interessiere mich weniger für Computerzeugs, aber das Thema Gorillas und vor allem Kommunikation mit ihnen, hat mich sehr beschäftigt. Man erfährt viel über Primaten, Dinge, die man nicht erwartet hätte - Schimpansen, die eigentlich ziemlich hinterhältige Biester sind?
Allerdings muss man sich am Anfang wirklich durchkämpfen. Spätestens ab der zweiten Hälfte geht es dann richtig zur Sache und die Action hört bis zum Epilog nicht auf.
Übrigens, wer den Film kennt, der kann nach der Lektüre zu Recht behaupten, er kenne zwei Congos, denn die beiden ähneln sich kaum, außer dass die Namen der Hauptcharaktere übereinstimmen. Die Handlung ist ganz anders.

    / 5
 
Mir hat's gefallen.