Deutsche Ausgabe
Titel: Wenn er kommt, dann laufen wir
Originaltitel: Dark Angel
Autor: David Klass
Erschienen: Juni 2006
Verlag: Arena
Länge: 325 Seiten
Preis: Taschenbuch 7,99€ / Hardcover 13,95€
"Fünfeinhalb Jahre lang haben Jeff und seine Eltern sich in dem ruhigen kleinen
Küstenstädtchen mühsam ein neues Leben aufgebaut - fünfeinhalb Jahre, die Jeffs
Bruder Troy im Gefängnis verbracht hat. Jetzt taucht er wieder auf, ein
begnadigter Mörder, dem die Eltern eine zweite Chance geben wollen. Nur Jeff
glaubt keine Sekunde an den bekehrten Sünder. Ein einziger beunruhigender Blick
in die Augen des verhassten Bruders sagt ihm, dass es nur eine Frage der Zeit
sein kann, bis Troy erneut etwas Furchtbares tun wird - etwas, das sie alle
endgültig vernichten würde. Mit wachsender Verzweiflung sieht Jeff zu, wie das
dunkle Geheimnis ihn von Eltern und Freunden isoliert, während sich Troy Zug um
Zug ihr Vertrauen erschleicht ... Dann verschwindet ein Mitschüler unter
gewaltsamen Umständen und der Alptraum von einst kehrt zurück: die
Verdächtigungen in der Nachbarschaft, das Spießrutenlaufen in der Schule,
tätliche Angriffe auf die Familie. Und die schreckliche Gewissheit darüber, was
Troy getan hat - und was noch kommen wird! Jeff beschließt, dem Bösen ein Ende
zu machen ..."
Dieses Buch wurde von einem Amerikaner geschrieben - weder Titel noch Autorenname machen es deutlich, der Schreibstil allerdings schon. Die Cliquenbildung in der Schule, die Selbstgefälligkeit, mit der der Protagonist über gut und böse entscheidet und die allgegenwärtige Religiösität schreien geradezu 'amerikanisch'. Eigentlich erstaunlich, dass der im Buch zelebrierte Sport Fußball und nicht Football ist.
Der Roman beschäftigt sich durchgängig mit der Frage, ob es gut und böse gibt - bzw. gibt es von Grund auf böse Menschen? Man wird zwar nicht brutal mit der Nase auf die Antwort gestoßen, aber der allgemeine Klang lässt keinen Zweifel an der Schlussfolgerung des Autors. Ja, es gibt Menschen, die böse geboren werden und sich niemals ändern können. Eine, wie ich finde, gefährliche Botschaft, noch dazu unwissenschaftlich. Dass die Charaktere nicht am Laufenden Band nach der Todesstrafe schreien, wundert dann sogar, denn es würde perfekt ins Gesamtbild passen.
Die Story an sich ist spannend geschrieben, wenn auch vorhersehbar. Da kann man nicht viel meckern.
Ich habe übrigens gelesen, dass dieses Buch in einigen Schulen gelesen wird. Warum zur Hölle?! Gibt es nichts besseres zum Thema gut und böse? Okay, Schuld und Sühne, welches hier das ideale Beispiel wäre, ist zu viel für eine Horde 14jähriger, das seh ich ein. Aber wie wär's denn mit dem Herrn der Fliegen oder ... was weiß ich ... irgendwas anderes eben! Das erinnert mich an meine Schulzeit, wo wir ein qualitativ hochwertiges Buch mit dem Titel "Pigman" lesen durften.
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