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Montag, 25. März 2013

Der Menschenmacher Rezension

Eine Freundin von mir ist riesiger Cody McFadyen Fan und hatte mich neugierig gemacht. Gesagt getan, bin ich also in die Bibliothek marschiert und habe mir "Der Menschenmacher" ausgeliehen - angeblich sein schlechtestes Buch, aber es war das einzige, das sie hatten und ich wollte vorurteilsfrei sein.

Deutsche Ausgabe
Titel: Der Menschenmacher
Originaltitel: The Innocent Bone
Autor: Cody McFadyen
Erschienen: 4. Auflage 18.Februar 2011
Verlag: Bastei Lübbe
Länge: 608
Preis: Taschenbuch 9,99€ / Harcover 19,99€ / Kindle 8,49€
 
 

"David lebt mit zwei anderen Kindern bei einem Mann, den sie Vater nennen. Der Mann hält sie gefangen und stellt ihnen unmögliche Prüfungen, an denen sie wachsen sollen - "evolvieren", wie er sagt. Wenn sie versagen, wird Vater sehr böse. Oft benutzt er einen Gürtel, manchmal eine Zigarette. Den Kinder bleibt keine Wahl: Wenn sie überleben wollen, müssen sie Vater töten. Zwanzig Jahre später. David ist ein erfolgreicher Autor. Doch noch immer träumt er jede Nacht von dem schrecklichen Mord, den sie begangen haben. Eines Tages erhält er einen Brief mit einem einzigen Wort: Evolviere. Vater ist vielleicht doch nicht tot. Die Vergangenheit kehrt zurück. Und mit ihr eine schreckliche Wahrheit."

Das Buch legt stark los und baut auf den ersten 150 bis 200 Seiten enorm Spannung auf. Leider hält es den Rhythmus nicht durch - ganz im Gegenteil es fällt massiv ab, wird abstrus und merkwürdig. Schade, denn der Anfang hatte mich sofort an der Angel. Es geht um eine Organisation, die Kinder aus Bordellen in der Dritten Welt befreit - David ist Gründer und spokes person, sein Bruder Charlie ist Killer und ermordet die Bordellbetreiber und -nutzer. Nach gut 150 Seiten entscheidet sich McFadyen dann dafür, dass diese Story ihm nicht reicht und baut die Missbrauchsvergangenheit der Geschwister ein und das soweit, dass er die Kinderprostitution komplett fallen lässt.
Das hätte er besser bleiben lassen, denn der erst Teil hatte Potenzial für ein ganzes Buch und hätte auch genug Grund für Mord und Totschlag geliefert. Stattdessen bekommt man das Gefühl, dass McFadyen mittendrin keine Lust mehr auf sein Buch hatte und lieber ein anderes anfängt. Echt blöd.
Anrechnen muss man ihm jedoch seine Fähigkeit, Spannung aufzubauen - er hat die Techniken des Cliffhangers und des Geheimnissen (es wird etwas angedeutet und dann liest man, bis man weiß, was es ist) nahezu perfektioniert.

Wirklich schlecht war das Buch also nicht ... aber sonderlich gut auch nicht. Vielleicht sind die anderen Bücher ja wirklich besser.

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