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Sonntag, 4. November 2012

Beute (Prey) Rezension

Ein weiteres Michael Crichton Buch und der erste Autor, den ich doppelt habe - wenn ich die Hunger Games Reihe als eins betrachte.
Diesmal habe ich mir Beute (Prey) ausgeliehen. Eigentlich wollte ich Kongo lesen, das es laut Computer ja angeblich auch gibt, nur habe ich es noch nie gefunden und gehe dann immer mit etwas anderem nach Hause.



"Ein Forschungslabor mitten in der Wüste von Nevada. Die Wissenschaftler trauen sich nicht mehr aus dem Sicherheitstrakt heraus, denn draußen lauert der Tod. Mutierte Mikroroboter jagen Kaninchen, Kojoten und schließlich auch Menschen. Der Biotechnologe Jack, extra eingeflogen, um den Killerschwarm zu vernichten, muss sehr schnell feststellen, dass seine Mission fast hoffnungslos ist..."

Wie schon bei Jurassic Park, beschäftigt sich Crichton wieder mit dem katastrophalen 'Was wäre wenn' neuer Technologien - dabei ist das Buch so etwas wie das unglückliche Kind der Liebe zwischen Physikbuch und Krimi.
Ich bin kein Programmierer. Ich interessiere mich auch nicht für sowas. Vermutlich wird sich das auch nicht so schnell ändern. Deswegen habe ich auch keine Ahnung, ob das Buch gut recherchiert/authentisch/realistisch ist, was die technische Komponente angeht. Ich persönlich fand die vielen Erklärungen zum Thema Nanotechnologie und Programmierersprach etc. zwar gut und einfach erklärt, jedoch auf dauer ermüdend. Ab einem gewissen Punkt bin ich dazu übergegangen, sie einfach zu ignorieren, denn sie sind nicht wichtig, um der Handlung folgen zu können.
Wir haben hier also eine Horde Nanoroboter, die sich nicht nur selbst zusammenbauen, sondern auch noch lernen und evolvieren. Cool! Allerdings kommen die mir doch ein wenig zu klug vor für ... na ja ... Roboter ... ohne Hirn. Nicht nur sind sie in der Lage, immer wieder zum selben Punkt zurückzukehren, sie können töten, um Nährboden zu kultivieren, sie bauen sich eine Art Nest, pflanzen sich fort, nein die können auch menschliche Ebenbilder formen. Und das ist nur "der wilde Stamm." Der fortgeschrittene Stamm kann sogar richtig gut imitieren ... Also wie gesagt, ich kenn mich nicht aus, deswegen möchte ich nicht spekulieren, aber irgendwie halte ich das alles für unmöglich!

In anderen Rezensionen habe ich oft gelesen, dass viele vom Anfang gestört waren - der Hausmann mit den Kindern, der sich abwechselnd entweder über seine untreue Frau oder die Arbeitslosigkeit beklagt. Woher kommt das, Leute? Möchtet ihr lieber einen knallharten Wissenschaftsthriller, der ab Seite 5 nur so vor Action und Fachidioten überquillt, dass ihr gar keine Zeit mehr habt, die Charaktere kennenzulernen?
Jack ist depressiv - er ist arbeitlos, seine Frau ist erfolgreicher, sie scheint verändert, die Kinder bereiten Schwierigkeiten. Seine Realität dreht sich einzig um allein um seine Familie, er hat sich damit abgefunden, womöglich nicht mehr zu arbeiten. Daher ist es nur verständlich, dass er in der Forschungsanlage einige Schwierigkeiten hat, den Ernst der Lage schnell zu begreifen - die schwierigste Frage, die er bis vor kurzem zu beantworten hatte, drehte sich um Windeln!
Natürlich. Wenn man seine Vorgeschichte nicht kennt, wirkt er wie ein Depp, der einfach zu langsam denkt. Andererseits ist es nicht so einfach zu akzeptieren, dass ein paar Idioten sich ihr eigenes Grab geschaufelt haben, vor allem, wenn man sowieso am laufenden Band belogen wird.

Zwei kleine Kritikpunkte gibt es außerdem. Den ersten für die Diskontinuität mit Mae - sie scheint am Ende infiziert, geklärt wird das aber nicht und letztendlich fallengelassen.
Die zweite Sache ist die Originalität ... Beute spielt nach demselben Prinzip wie Jurassic Park - die Handlung ist sich sehr ähnlich. Der einzige Unterschied sind die Jäger.

Wie schließe ich diesen Beitrag nun ab ... hm? 4 von 5 Mikroroboter?

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