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Mittwoch, 24. Oktober 2012

Jurassic Park Rezension

1993 - Jurassic Park kommt in die Kinos. Damals war ich noch ein kleiner Wicht, konnte noch nicht selbst lesen und wollte mich auch noch nicht vom Nuckel trennen. Somit verpasste ich auf Grund meines jungen Alters einen der größten Hits der 90er Jahre.
Jahre später kam der Film immer wieder im Fernsehen, doch meine Eltern (hauptsächlich meine Mutter) fanden es zu brutal für ein kleines Kind, also musste ich noch länger warten.
Als ich es dann doch irgendwann schaffte, mir den Film anzuschauen, hatte ich noch keine Ahnung, dass er auf einer Buchvorlage basierte. Und erst recht nicht, dass Michael Crichton sie geschrieben hatte.
 
Michael Crichton war ein großer Autor. Seine Werke handeln oft von  den von Menschenhand erschaffenen Wundern, die sich dann gegen ihre Meister wenden - seien es Gorillas, Dinosaurier oder Nanoroboter. Für jede Manipulation muss man einen Preis zahlen. Leider ist Crichton seit mittlerweile 4 Jahren tot - er erlag einem Krebsleiden.
 
Das Buch zu Jurassic Park entdecke ich durch Zufall auf einem Ramschverkauf. Ich hatte Glück und durfte es (und andere) umsonst mitnehmen und meine private Bücherei weiter füttern.
Es handelt sich um die Ausgabe 17 der Bild Bestseller-Bibliothek und liefert neben einer toller Story auch den Beweis, dass von Deutschlands umstrittenster Zeitschrift etwas Gutes kommen kann.
Die Bestseller-Bibliothek Bücher kommen als Hartband, mit Schutzumschlag und neuer Aufmachung - sie machen also echt was her. Andere Werke sind Puzos 'Der Pate', Kings 'Shining', Harris' 'Das Schweigen der Lämmer' oder Simmels 'Niemand ist eine Insel'. Ich besitze jedoch nur den 17. Band.
 
 
 
"Auf einer Insel vor Costa Rica erfüllt sich der Milliardär John Hammond einen Traum: Er errichtet eine vielfach abgesicherte Freizeit-Anlage, in der Saurier leben und Urweltpflanzen wachsen. In Hammonds Auftrag haben Gentechniker aus dem Blut, das in Bernstein konservierte Mücken vor Jahrmillionen Großtieren ausgesaugt haben, die DNS verschiedener Urtiere rekonstruiert und die Saurier dann geklont.
Wenige Wochen vor der Eröffnung des Parks verynstaltet Hammond ein Demonstrationswochenende mit namhaften Wissenschaftlern, die seinen Park empfehlen sollen. Doch ein Saboteuer schaltet die sicherheitssysteme der Anlage aus - und gewaltige Sauriermonster machen Jagd auf die Besucher und die Enkel Hammonds, die sich ebenfalls im Park befinden. Im Haupthaus kommt es schließlich zum Showdown."
 
 
Ich mag Dinos - ehrlich. Irgendwie waren sie für mich immer faszinierend und ich hab mir auch liebendgern jede Doku zum Thema angeschaut. Deswegen hat das Buch schon von vornherein einen Pluspunkt bei mir und das war vermutlich auch der Grund, warum ich mich durch manche Stellen gekämpft habe, obwohl ich nur aufhören wollte. Für Jurassic Park braucht man Geduld und guten Willen. Es ist fantastisch, keine Frage! Nur ist es oft so, als hätte ein Thriller ein Steven Hawking Buch getroffen. Besonders am Anfang muss man sich durch mehrere Seiten Chaostheorie, höhere Mathematik und wissenschaftliche Arroganz wühlen. Das ein oder andere Diagramm ist auch dabei. Stellenweise ist das wirklich die Härte. Natürlich ist nichts davon wirklich nötig, um die Essenz des Buches zu verstehen - der Mensch spielt Gott mit einer Kraft, die er nicht kontrollieren, weil nicht vorhersehen kann und wie könnte es anders sein, alles geht schief.
Spätestens ab der zweiten Hälfte (kleiner Tipp: die Velociraptoren brechen hier aus) nimmt das Buch aber wirklich rasant Fahrt auf und man will es nicht mehr aus der Hand legen. Viele der Charaktere sterben natürlich, aber etwas anderes kann man ja auch nicht erwarten.
Ein bisschen vorhersehbar ist die Sache mit den Kindern. Hammond holt seine Enkelkinder auf die Insel und auch sie geraten in große Gefahr. Selbst wenn man den Film nicht kennt, weiß man sofort, dass hier die amerikanische Tradition fortgesetzt wird, Kinder immer am Leben zu lassen, egal wie unrealistisch es sein mag. Kinder und Betrunkene haben eben die besten Schutzengel.
Ansonsten sind die Charaktere alle irgendwie liebenswert und die, die es nicht sind, sind in ihrer Art glaubwürdig genug, um ihnen den miesen Charakter nicht übel zu nehmen. Einen Liebling auswählen sollte man trotzdem nicht, es sei denn, man möchte am Ende enttäuscht werden.
 
Alles in allem also Prädikat lesenswert und pädagogische Effekte gibt's auch!

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