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Samstag, 29. Dezember 2012

Der Dunkle Wächter Rezension

Schon seit einer Weile liegt dieses Buch hier rum und es hat mich nie sonderlich gereizt - obwohl ich es damals in der Bibliothek ausgeliehen habe. Meine Mutter hatte es vor mir gelesen und war begeistert, aber ich habe gelernt, dass ihr Urteil trügerisch ist. Letztendlich habe ich mich jedoch durchringen können und eines der früheren Werke von Carlos Ruiz Zafon gelesen.

Deutsche Ausgabe


Titel: Der Dunkle Wächter
Originaltitel: Las luces de septiembre
Autor: Carlos Ruiz Zafón 
Erschienen: November 2009
Verlag: Fischer FJB
Länge: 344 Seiten
Preis: 17,95€ gebunden (kein Witz) / 8,99€ Kindle-Edition
 
 
 
"Cravenmoore - so heißt das geheimnisvolle Anwesen am Meer, auf dem der Spielzeugfabrikant Lazarus Jann mit Hunderten mechanischer Figuren lebtn. Schnell wird klar: Cravenmoore ist ein Ort voller Abgründe. Dunkle Schatten jagen durch das Haus, im Wald treibt eine mächtige Kreatur ihr Unwesen, und vom Leuchtturm drohen die rätselhaften Septemberlichter. Als Irene und ihr neuer Freund Ismael dem Geheimnis um Lazarus Jann auf die Spur kommen, ist es fast zu spät: Dieser Sommer könnte ihr letzter werden..."
 
Was man dem Bösen versprochen hat, das wird es sich holen. Das lernt man schon in jeden zweiten Horrorfilm. Auch in "Der Dunkle Wächter" gab es einen mysteriösen Pakt, der die Schaffung eines Ungeheuers zur Folge hatte. Keine sonderlich originelle Idee also - allerdings spielt dieses Buch im Frankreich 1937.
Wie? Frankreich?!
Was denn? Da seid ihr nicht drauf gekommen bei erzfranzösischen Namen wie Cravenmoore, Irene und Lazarus Jann? Tja, damit seid ihr nicht allein. Ich war auch ein wenig verwundert über die vielen untypischen Namen und Bezeichnungen in einem Land, das sich vor allem für eins rühmt: das Französischsein. Der Autor selbst ist Spanier, vielleicht wusste er das ja nicht...
Die Geschichte kommt laaaaaangsam in Fahrt. Bis zur Hälfte war ich oft versucht, es wegzulegen und endlich etwas Spannenderes zu lesen. Eigentlich ist es erstaunlich, denn der Schreibstil ist in meinen Augen sehr schön - elegant und flüssig, ohne dabei jedoch kitschig zu wirken. Was die Wortwahl angeht, weiß Herr Zafon also sehr gut Bescheid. Dennoch ist dieses Buch alles andere als fesselnd, aber ich kann nicht den Finger drauflegen, warum.
In der zweiten Hälfte nimmt es dann gewaltig an Fahrt und auch an Grusel auf. Zwar gab es keinen Moment, wo ich aus Panik vor der nächsten Seite nicht mehr weiterlesen wollte (gab es auch), aber ein gewisses Unwohlsein kam in mir auf.
Das Ende ist leider wieder ziemlich vorhersehbar, aber trotzdem nicht schlecht. Alles in allem ist "Der Dunkle Wächter" also relativ gut, wenn man es schafft, sich durchzukämpfen.
 
   / 5
Für den lahmen Anfang, die relative Vorhersehbarkeit und den Nazibezug - ernsthaft?
 
Im Groben hat der Roman mich dann auch an den bekannten Film "Das Geisterschloss" erinnert, was aber nicht im negativen Sinne gemeint ist.
 

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